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Entwicklungs- und klinische Psychologin forscht zu kindlicher Entwicklung

Die Entwicklungs- und klinische Psychologin Tina Malti ist die neue Alexander von Humboldt-Professorin an der Universität Leipzig. Sie forscht zur kindlichen Entwicklung und wird als neue Direktorin dem Leipziger Forschungszentrum für frühkindliche Entwicklung (LFE) eine noch größere internationale Strahlkraft verleihen. Dafür ist die international renommierte Wissenschaftlerin von der University of Toronto in Kanada nach Leipzig gewechselt. Im Interview erzählt sie, welche Ziele sie sich gesteckt hat und wie sie diese in den nächsten Jahren umsetzen möchte.

Prof. Dr. Tina Malti ist die neue Humboldt-Professorin an der Universität Leipzig. Foto: Antje Gildemeister/Universität Leipzig
Prof. Dr. Tina Malti ist die neue Humboldt-Professorin an der Universität Leipzig. Foto: Antje Gildemeister/Universität Leipzig

Wie sind Sie in Leipzig angekommen?

Dank eines sehr offenen, unterstützenden, und interessierten Umfelds, das mich hier erwartet hat, überaus gut!

Sie erforschen die kindliche Entwicklung. Womit beschäftigen Sie sich dabei genau?

Ich untersuche, welche individuellen positiven Potenziale jedes Kind hat, wie unsere Lebenswelten zu deren optimalen Förderung beitragen können, und wie sich die Entfaltung dieser Potenziale auf eine gesunde Entwicklung sowie unsere Menschlichkeit auswirkt.

Aktuell gibt es viele Krisen, die Kinder und Jugendliche belasten. Wie kann Ihre Forschung hier ansetzen und neue Perspektiven schaffen?

Unsere Forschung setzt bei der Stärkung des positiven Entwicklungspotenzials sowie einer Förderung positiver Erfahrungen und Lebensumfelder von Kindern und Jugendlichen an. Es geht darum, jedes Kind auf einen Umgang mit den Krisen unserer Zeit vorzubereiten: Sie müssen lernen, wie man sie angehen kann, wie man auch an Krisen wachsen und immer wieder neue Bedeutung im Leben finden kann. Wir glauben, dass es im psychologischen wie auch im biologischen Bereich eine große Vielfalt an inneren Ressourcen und Möglichkeiten gibt, die wir bisher nur in sehr begrenztem Umfang in unserem Denken und in Interventionen berücksichtigen. Wir haben diese Vielfalt der menschlichen Potenziale als Psychodiversität bezeichnet, und diese neue Perspektive eröffnet die Möglichkeit, die einzigartigen Stärken jedes Kindes zu erkennen, zu achten und deren Entfaltung systematisch zu fördern. Das kann innovative Impulse für die Weiterentwicklung und Transformation des Gesundheits- und Bildungssystems in diesen Bereichen liefern. 

Welches Ziel haben Sie sich für Ihre Forschung in Leipzig gesetzt? 

In Leipzig gibt es dank des exzellenten Forschungsumfelds bereits eine großartige Forschungstradition zur Kindesentwicklung. Ich möchte daran anknüpfen und den Standort Leipzig zu einem weltweit führenden Ort der Forschung zur kindlichen positiven Entwicklung, deren Auswirkung auf die Gesundheit und die Gesellschaft, sowie deren Stärkung durch innovative Ansätze weiter auf- und ausbauen.

Sie sind nun auch Direktorin des Leipziger Forschungszentrums für frühkindliche Entwicklung – welche Pläne haben Sie für das Zentrum und inwiefern sind Sie darüber hinaus in die Leipziger Wissenschaftslandschaft eingebunden?

Die ausgezeichnete Grundlagenforschung am Zentrum soll weiter interdisziplinär ausgebaut und durch angewandte Forschung ergänzt werden. Letzteres soll in enger Kooperation mit Partner:innen in Forschung, Praxis, Industrie und dem Non-Profit-Sektor erfolgen. Ich bin bereits gut eingebunden in die hiesige Wissenschaftslandschaft und möchte Kooperationen mit den Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, dem Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, SaxoChiLD und dem Deutschen Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheitsforschung, ScaDS.AI, dem Center for Scalable Data Analytics and Artificial Intelligence, und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung pflegen. Zudem soll die Forschung in enger Kooperation mit Kolleg:innen der Medizinischen Fakultät und dem Universitätsklinikum, der Fakultät for Lebenswissenschaften, der Juristenfakultät, der Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie sowie der Sportwissenschaftlichen Fakultät aufgegleist werden. Das übergeordnete Ziel ist es, ein weltweit führendes Forschungszentrum zur Kindesentwicklung, Gesundheit und Menschlichkeit zu etablieren, das starke nationale und internationale Allianzen zwischen Forschung und Praxis pflegt sowie den Transfer in die Politik leistet. Damit können wir einen fundierten, wissenschaftsbasierten gesellschaftlichen Beitrag zur positiven und gesunden Entwicklung jedes Kindes in unserer Gesellschaft leisten. 

Was haben Sie sich für die Lehre an der Universität Leipzig vorgenommen?

Die Lehre, Ausbildung und systematische Förderung von Talenten sind eine besondere Leidenschaft von mir. Die bereits bestehende Lehre soll weiter mit Anwendungsfeldern verknüpft und nahbar gelehrt werden. Zudem möchte ich gezielt Trainingsprogramme und -initiativen zur Potentialförderung für Doktorand:innen und Postdoktorand:innen auf den Weg bringen. Schließlich möchte ich zur Internationalisierung der Lehr- und Trainingsangebote beitragen, in dem ich neue Möglichkeiten zum internationalen Austausch und der Kooperation für Trainees schaffe. 

Sechs Humboldt-Professuren für die Universität Leipzig
Aktuell forschen und lehren sechs Humboldt-Professor:innen an der Universität Leipzig: neben dem Chemiker Prof. Dr. Jens Meiler auch der Philosoph Prof. Dr. James Conant sowie der Altphilologe, der Physiker Prof. Dr. Oskar Hallatschek und die Informatiker Prof. Dr. Sayan Mukherjee und Prof. Dr. Gregory Crane.

Der Nobelpreis für Medizin geht in diesem Jahr an Prof. Dr. Svante Pääbo. Das teilte die Nobelversammlung des Karolinska-Instituts gestern (03.10.2022) in Stockholm mit. Pääbo ist Direktor am Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig und Honorarprofessor an der Universität Leipzig.

Gewinner des Nobelpreises für Medizin: Prof. Dr. Svante Pääbo Foto: Frank Vinken für Max-Planck-Gesellschaft
Gewinner des Nobelpreises für Medizin: Prof. Dr. Svante Pääbo Foto: Frank Vinken für Max-Planck-Gesellschaft 

Seine wegweisende Forschung habe zu der neuen wissenschaftlichen Disziplin der Paläogenetik geführt, hieß es zur Begründung seitens des Nobelpreis-Komitees. In dieser Forschungsdisziplin befassen sich Wissenschaftler:innen mit der Analyse genetischer Proben aus Fossilien und prähistorischen Funden. Pääbo sequenzierte 1997 zudem als erster Forscher das Neandertaler-Genom.

„Was für eine wunderbare Nachricht! Im Namen der Universität Leipzig gratuliere ich unserem Honorarprofessor Svante Pääbo herzlich zum Nobelpreis“, sagte Rektorin Prof. Dr. Eva Inés Obergfell in einer ersten Reaktion. „Pääbo hat mit der Paläogenetik eine neue Disziplin begründet. Er hat zudem den Ruf Leipzigs als Stadt der Wissenschaften national und international gefestigt, dabei unter anderem nachhaltige Impulse für die Entwicklung der Biotechnologie in Leipzig gegeben.“

Seit 1999 ist der schwedische Wissenschaftler Honorarprofessor für Genetik und Evolutionsbiologie an der Universität Leipzig. Er ist nunmehr einer von 20 namhaften Forscher:innen, die mit der Universität durch Studium, Forschung oder Lehre eng verbunden waren und mit Nobelpreisen in den Kategorien Physik, Chemie, Medizin, Literatur oder Friedensbemühungen geehrt wurden.

Neue Schwerpunkte: Exzellenzentwicklung, Talententwicklung, Campusentwicklung

Am 1. April 2022 trat Prof. Dr. Eva Inés Obergfell ihr Amt als Rektorin der Universität Leipzig an. Sie folgt auf Prof. Dr. Beate Schücking, deren zweite Amtszeit nach 11 Jahren am 31. März 2022 endete. Damit ist die Juraprofessorin Obergfell die zweite Frau an der Spitze der über 600-jährigen Leipziger Universität.

 

Rektorin der Universität Leipzig: Prof. Dr. Eva Inés Obergfell, Foto: Christian Hüller
Rektorin der Universität Leipzig: Prof. Dr. Eva Inés Obergfell, Foto: Christian Hüller
 

Prof. Dr. Eva Inés Obergfell tritt mit dem heutigen Tag offiziell ihre fünfjährige Amtszeit als Rektorin der Universität Leipzig an. „Den Grundstein dafür hat meine geschätzte Kollegin Frau Prof. Dr. Beate Schücking in den letzten 11 Jahren ihrer Amtszeit bereitet. Darauf werde ich während meiner Zeit als Rektorin aufbauen“, betonte Obergfell, die als zweite Frau die Alma mater Lipsiensis leitet.

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow hat Prof. Dr. Eva Inés Obergfell offiziell zur neuen Rektorin der Universität Leipzig bestellt. Staatssekretärin Andrea Franke vom Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus überreichte der neuen Rektorin am vergangenen Freitag die Bestellungs- und Ernennungsurkunde. „Ich weiß die Universität Leipzig bei Frau Prof. Obergfell in guten Händen und freue mich auf die Zusammenarbeit in den nächsten Jahren“, äußerte sich Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow. „Ich bin überzeugt, dass Frau Prof. Obergfell als vielseitig erfahrene und hochkompetente Wissenschaftlerin mit internationaler Vernetzung die Geschicke der Universität erfolgreich lenken wird, auch mit Blick auf die Vorbereitungen zur nächsten Runde der Exzellenzinitiative.“ Obergfell stehe nun einer der innovativsten und modernsten Universitäten vor, die in eine engagierte Stadtgesellschaft und in die Wissenschaftslandschaft des Freistaats Sachsen integriert sowie international hervorragend vernetzt sei.

„Ich habe mir drei Schwerpunktthemen gesetzt, die ich mit Lehrenden, Forschenden und Studierenden sowie allen Mitarbeiter:innen umsetzen möchte: Exzellenzentwicklung, Talententwicklung, Campusentwicklung“, erläutert Rektorin Obergfell in ihrer heutigen Videobotschaft zum Amtsantritt und deutet damit gleichzeitig die neue Struktur der künftigen Prorektorate an. Bereits im April werde man im Senat die neuen Prorektoren wählen.

Am 23. November 2021 wurde Prof. Dr. Eva Inés Obergfell durch den Erweiterten Senat der Universität zur neuen Rektorin gewählt. Vor ihrem Wechsel nach Leipzig hatte die 50-jährige Juraprofessorin den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Gewerblichen Rechtsschutz und Urheberrecht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung an der Humboldt-Universität zu Berlin inne. Von Oktober 2016 bis September 2021 verantwortete sie als Vizepräsidentin an der Humboldt-Universität den Bereich Lehre und Studium. In der Berlin University Alliance (Berliner Exzellenzverbund der Freien Universität, Humboldt-Universität zu Berlin, Technischen Universität Berlin und Charité – Universitätsmedizin Berlin) war Obergfell von 2019 bis 2021 Sprecherin des Steering Committee für das Cross Cutting Theme 7 „Teaching & Learning“. Als gewähltes Mitglied engagiert sie sich in der Ständigen Kommission für Lehre und Studium der Hochschulrektorenkonferenz. Zudem ist sie Direktorin des Humboldt-Forschungsinstituts Eigentum und Urheberrecht in der Demokratie an der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin.

Die Investitur der neuen Rektorin der Universität Leipzig wird im Beisein des Ministerpräsidenten des Freistaats Sachsen, Michael Kretschmer, am 23. Juni 2022 im Paulinum – Aula und Universitätskirche St. Pauli gefeiert.

„Lassen Sie uns gemeinsam die Potenziale der Universität Leipzig ausschöpfen. Kommen Sie mit uns, mit mir, mit dem neuen Rektorat ins Gespräch. Ich freue mich auf Sie, auf die Universität Leipzig“, wandte sich Prof. Dr. Eva Inés Obergfell als neue Rektorin an ihrem ersten Arbeitstag in einer Videobotschaft an die Mitglieder der Universität Leipzig.

Zwei Initiativen der Universität Leipzig bei Auftaktveranstaltung vorgestellt

Die erste Ausgabe des „Science Club“ bildete vergangene Woche (12. April 2022) den Auftakt für eine neue Veranstaltungsreihe, in der sich die Leipziger Wissenschaftseinrichtungen gemeinsam auf die zweite Wettbewerbsphase der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder vorbereiten.

Prof. Dr. Matthias Middell stellte die Initiative
Prof. Dr. Matthias Middell stellte die Initiative "New Global Dynamics" vor, Foto: Tilo Arnhold/TROPOS
 

In der Reihe tauschen sich die Mitglieder des Leipzig Science Network (LSN) über geplante Clusterinitiativen und über exzellente Forschung am Wissenschaftsstandort Leipzig aus und vernetzen sich miteinander. Bei der Auftaktveranstaltung stellten Prof. Dr. Johannes Quaas und Prof. Dr. Matthias Middell von der Universität Leipzig die Initiativen „Breathing Nature“ und „New Global Dynamics“ vor. Begrüßt wurden die Teilnehmenden von Prof. Dr. Beate Schücking, Vorsitzende des Leipzig Science Network, sowie Heiko Rosenthal, Bürgermeister und Beigeordneter für Umwelt, Klima, Ordnung und Sport der Stadt Leipzig.

Für die Veranstaltung hatten wir in den Neubau des iDiv eingeladen und sind erfreut über die hohe Resonanz und die Diskussionsfreude der Teilnehmenden. Die nächste Ausgabe des Science Club ist für das zweite Halbjahr 2022 geplant.

 
Prof. Dr. Johannes Quaas (links) diskutierte mit den Teilnehmenden über die Initiative
Prof. Dr. Johannes Quaas (links) diskutierte mit den Teilnehmenden über die Initiative "Breathing Nature", Foto: Tilo Arnhold/TROPOS

Wichtigster deutscher Forschungsförderpreis

Der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat heute vier Wissenschaftlerinnen und sechs Wissenschaftlern den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2021 zuerkannt. Einer von ihnen ist Nico Eisenhauer, seit 2014 Professor für Experimentelle Interaktionsökologie an der Universität Leipzig und Arbeitsgruppenleiter am Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig. Die Auszeichnungen sind mit jeweils 2,5 Millionen Euro dotiert.

 

 
Leibniz-Preisträger 2021: Professor Nico Eisenhauer. Foto: iDiv/Christian Hüller
Leibniz-Preisträger 2021: Professor Nico Eisenhauer. Foto: iDiv/Christian Hüller

 

„Der Leibniz-Preis für Nico Eisenhauer würdigt dessen herausragende Arbeiten zu den Auswirkungen des globalen Wandels auf die Biodiversität und Ökosystemfunktionen“, heißt es in der Begründung der DFG. Der mit 40 Jahren jüngste Preisträger gehöre „schon jetzt zu den führenden Wissenschaftlern seines Gebiets“. Eisenhauers Forschung erbrachte demnach „wesentliche Weiterentwicklungen in der ökologischen Theorie und ein grundlegendes Verständnis der funktionellen Bedeutung von Biodiversität“. 

2014 erhielt Eisenhauer bereits den Heinz Maier-Leibnitz-Preis und wurde zum Professor der Universität Leipzig berufen. Er ist Sprecher des „Jena-Experiments“, eines der international bekanntesten Biodiversitätsexperimente. 2016 wurde ihm einer der renommierten „Starting Grants“ des Europäischen Forschungsrats (ERC) zuerkannt.

„Ich kann es kaum glauben, das ist der Wahnsinn!“, sagte Eisenhauer heute Nachmittag in einer ersten Reaktion. „Ich bin sehr glücklich für mein tolles Team, das ich nun weiter beschäftigen und unterstützen kann. Wir wollen die funktionelle Biodiversitätsforschung weiter vorantreiben, unter anderem im ‚MyDiv‘-Experiment in Bad Lauchstädt. Es ist wichtig, dass die Erforschung der Biodiversität im Boden stärker in den Fokus gerückt wird.“

„Ein Weltstar“

Prof. Dr. Beate Schücking, Rektorin der Universität Leipzig, kommentierte die Nachricht wie folgt: „Nico Eisenhauer ist einer der besten Forscher der Universität Leipzig, einer, der bereits in jungen Jahren herausragende Leistungen erbracht hat. Seine Forschungsinteressen an den Auswirkungen von Umwelt- und Klimawandel für die Biodiversität prägen Leipzig. Ich gratuliere ihm von Herzen, und ich freue mich mit ihm.“

Prof. Dr. Christian Wirth, Leiter der Arbeitsgruppe „Spezielle Botanik und Funktionelle Biodiversität“ an der Universität Leipzig und Sprecher des iDiv, sagte: „Ich kenne Nico Eisenhauer seit seiner Promotionszeit im ‚Jena Experiment‘ – er war damals ein akademisches Wunderkind. Heute ist er ein Weltstar, der eines der dicksten Bretter der funktionellen Biodiversitätsforschung bohrt. Er möchte wissen, wie die unsichtbare aber verwirrend große Biodiversität des Bodens unsere Ökosysteme am Laufen hält – ein Menschheitsthema. Dafür bedient er virtuos die gesamte Klaviatur des integrativen Konzepts von iDiv, vom Großexperiment bis zur globalen Synthese.“

Über den Preis

Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ist der wichtigste Forschungsförderpreis in Deutschland. Ziel des Leibniz-Programms, das 1985 eingerichtet wurde, ist es, die Arbeitsbedingungen herausragender Wissenschaftler zu verbessern, ihre Forschungsmöglichkeiten zu erweitern, sie von administrativem Arbeitsaufwand zu entlasten und ihnen die Beschäftigung besonders qualifizierter jüngerer Wissenschaftler zu erleichtern. 

Die Ausgezeichneten erhalten jeweils ein Preisgeld von 2,5 Millionen Euro. Diese Gelder können die Preisträgerinnen und Preisträger bis zu sieben Jahre lang nach ihren eigenen Vorstellungen und ohne bürokratischen Aufwand für ihre Forschungsarbeit verwenden. Die Leibniz-Preise 2021 werden am 15. März in einem virtuellen Rahmen verliehen.

 

Das Leipzig Science Network weißt sehr gerne auf eine aktuell laufende Spendenaktion von vier Mitgliedern hin.

Besonders unsere Studierenden aus dem Ausland sind aktuell von den wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise hart betroffen. Nebenjobs zur Finanzierung ihres Lebensunterhaltes sind weggefallen, Kontaktbeschränkungen haben nicht nur das soziale Leben grundlegend verändert.

Deutsche Studierende haben oftmals Anspruch auf BAföG und Sozialleistungen des Staates. Doch für viele internationale Studierende wird die Zahlung von Mieten, Krankenversicherungen, Semestergebühren, Rundfunkbeiträgen und Lehrmaterialien nun zu einer unüberbrückbaren Hürde für die Fortsetzung des Studiums. Die von der Rektorin der Universität Leipzig, Prof. Dr. Beate A. Schücking, gemeinsam mit dem Verein und den Rektoren der drei anderen großen staatlichen Hochschulen in Leipzig initiierte Spendenaktion für in Not geratene internationale Studierende, kurz SIS, möchte Betroffenen rasch und unbürokratisch helfen.

Sebastian Gemkow, Sächsischer Staatsminister für Wissenschaft, Alumnus der Universität und engagierter Einwohner und Politiker der Stadt Leipzig, hat die Schirmherrschaft über die Spendenaktion übernommen.

Weitere Informationen zur Spendenaktion finden Sie hier.

Rektorin Schücking drückt ihr Mitgefühl aus

Nach der Gewalttat an der Universität Heidelberg am Montag (24.01.2022) wird auch an der Universität Leipzig der Opfer, ihrer Angehörigen und der Tatzeug:innen gedacht.

 

Foto: Colourbox
Foto: Colourbox

„Mit großer Bestürzung haben wir die tragischen Vorgänge an der Universität Heidelberg aufgenommen. Den Opfern und allen weiteren Betroffenen, den Studierenden und Mitarbeiter:innen der Universität drücken wir unsere tiefe Anteilnahme aus und wünschen allen Verletzten baldige und vollständige Genesung“, sagte die Rektorin der Universität Leipzig, Prof. Dr. Beate Schücking, in einer ersten Wortmeldung. „Eine Universität muss ein Ort der freien Ausübung von Forschung und Lehre sein. Dafür setzen wir uns ein und verurteilen diese Tat.“

Die Mitglieder der Universität Leipzig können sich in ihrer Betroffenheit über die Gewalttat von Heidelberg an die psychologischen Beratungsangebote der Universität wenden. Wie auch an anderen Universitäten gibt es an der Universität Leipzig einen internen Alarm- und Notfallplan (interner Link). Durch diesen kann eine solche Tat nicht ausgeschlossen werden, er bietet jedoch Handlungsmöglichkeiten an. Studierende und Mitarbeiter:innen der Universität, die eine Gefährdungssituation erkennen, sollten darüber die entsprechenden Stellen informieren.

Millionenförderung für Mathematiker der Universität Leipzig

Der Mathematiker Prof. Dr. Alexey Bufetov von der Universität Leipzig erhält für seine Forschung einen der hochdotierten Starting Grants des Europäischen Forschungsrats (ERC). Der Professor für Wahrscheinlichkeitstheorie beschäftigt sich mit sogenannten großen Zufallssystemen, die in den Naturwissenschaften immer dann eine Rolle spielen, wenn das Verhalten vieler kleiner Teilchen in einer großen Ansammlung (zum Beispiel Atome oder Moleküle) analysiert werden soll. Bufetov verbindet solche Methoden der statistischen Mechanik mit anderen Bereichen der Mathematik wie Algebra, Analysis oder Kombinatorik.

 

Prof. Dr. Alexey Bufetov Foto: Oleg Seregin
Prof. Dr. Alexey Bufetov Foto: Oleg Seregin

 

Bufetov trat 2021 an der Universität Leipzig seine erste Professor an. Nach seiner Promotion in Moskau im Jahr 2015 war er als Nachwuchswissenschaftler bereits am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) in den USA sowie an der Universität Bonn tätig gewesen.

Mit den ERC Starting Grants fördert die Europäische Union vielversprechende Wissenschaftler:innen am Beginn einer unabhängigen Karriere für fünf Jahre. In dem ERC-Antragsverfahren setzte sich Bufetov unter mehr als 4.000 Bewerbungen durch und ist einer von 397 Wissenschaftler:innen aus ganz Europa, die mit einem der begehrten Starting Grants gefördert werden. Mit der Förderung in Höhe von knapp 1,5 Millionen Euro will er unter dem Titel "Integrable Probability" eine Forschungsgruppe an der Universität Leipzig aufbauen, die die Verbindungen zwischen wahrscheinlichkeitstheoretischen und algebraischen Eigenschaften verschiedener stochastischer Modelle untersucht.

Die erste Ausschreibung des Europäischen Forschungsrates (ERC) in der aktuellen Förderperiode ist beendet. Mit dieser werden gezielt junge Forschende am Anfang ihrer wissenschaftlichen Karriere in ihrer Arbeit unterstützt. Ziel ist, die technologische und gesellschaftliche Entwicklung in Europa voranzutreiben. Mit sechs Gewinnerinnen und Gewinnern der »Starting Grants« (Förderzuschüsse) ist die Forschung in Sachsen stark vertreten.

Der Wissenschaftsminister des Freistaats Sachsen, Sebastian Gemkow gratulierte den Ausgezeichneten sehr herzlich. „Die Auswahl zeigt eindrucksvoll die Qualität der Spitzenforschung in Sachsen. Das sind beste Voraussetzungen für künftige Innovationen und die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft insgesamt. Die Beteiligung am europäischen Programm Horizont Europa lohnt sich und ich möchte weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ermutigen, sich mit ihren Forschungsprojekten um europäische Fördergelder zu bewerben.“

Mehr als ein ressourcenschonender Baustoff: HTWK Leipzig entwickelt multifunktionale, genormte Bauteile aus Carbonbeton für Wohnungs- und Industriebau.

Prof. Tilo Heimbold (links) und Prof. Klaus Holschemacher mit einem Carbonbetongelege mit integriertem AS-Interface-Kabel im Carbonbetontechnikum der HTWK Leipzig (Foto: Maximilian Johnson/HTWK Leipzig)
Prof. Tilo Heimbold (links) und Prof. Klaus Holschemacher mit einem Carbonbetongelege mit integriertem AS-Interface-Kabel im Carbonbetontechnikum der HTWK Leipzig (Foto: Maximilian Johnson/HTWK Leipzig)
 

Carbonbeton kann einen essenziellen Beitrag zum klimagerechten Bauen leisten, denn im Gegensatz zum bislang üblicherweise verwendeten Stahlbeton spart der neue Baustoff Ressourcen wie Sand und Zement und hat eine deutlich bessere CO₂-Bilanz. Darüber hinaus bietet Carbonbeton viele Ansatzpunkte für modernes Bauen. Beispielsweise können Heizungs- und Elektroinstallationen in Wände aus Carbonbeton integriert werden. Wie solche Anwendungen in die Wirtschaft überführt werden können, erproben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) in zwei neuen Forschungsprojekten gemeinsam mit Praxispartnerinnen und -partnern.

Multifunktionale Muster-Bauteile sollen Industriestandard werden

Muster-Bauteile aus Carbonbeton, die mit verschiedenen Wärmesystemen verbundenen sind, will ein Bündnis aus 15 Partnerinnen und Partnern aus Sachsen und Sachsen-Anhalt im Rahmen des Projekts „Industriestandard Carbonbeton (ISC)“ erarbeiten. Unter ihnen ist auch das an die HTWK Leipzig angegliederte Forschungs- und Transferzentrum (FTZ), das seit seiner Gründung vor 25 Jahren ein wichtiges Bindeglied zwischen der Hochschule und der regionalen Wirtschaft darstellt.

Die beteiligten FTZ-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler entwickeln Elemente für integrierte Wand- und Flächenheizungen. „Damit Wärmesysteme in die Bauteile integriert werden können, müssen verschiedene Voraussetzungen gegeben sein. Die elektrische Nutzung von Carbon ist neu und weder normiert noch standardisiert. Dazu gibt es keine Erfahrungen und dies gilt es nun in unterschiedlichsten Anwendungen zu erforschen“, sagt Tilo Heimbold, Elektrotechnik-Professor an der HTWK Leipzig und wissenschaftlicher Direktor des FTZ. Außerdem analysieren die FTZ-Forschenden die Energiebilanz und Sicherheit aller im Projekt produzierten Muster-Elemente, entwickeln für die Bauteile standardisierte und automatisierte Fertigungsprozesse, testen im FTZ-eigenen EMV-Zentrum deren elektromagnetische Verträglichkeit und führen die gewonnen Erkenntnisse in einem technischen Regelwerk zusammen.

Ziel des dreijährigen Forschungsprojekts ist die Entwicklung eines Industriestandards für Halbfertigbauteile aus Carbonbeton. Damit soll der Übergang zur Carbonbetonbauweise beschleunigt werden. Zur Umsetzung erhält das Bündnis seit Januar 2022 vom Bundesforschungsministerium rund acht Millionen Euro Fördermittel aus dem Innovations- und Strukturwandelprogramm „Rubin“. Rund 840.000 Euro entfallen auf das FTZ.

Bauteile mit integriertem Datenkommunikationsstandard AS-Interface

In einem weiteren neuen Forschungsprojekt integrieren Forscherinnen und Forscher der HTWK Leipzig Elektro- und Datentechnik auf Basis des industriellen Kommunikationsstandards AS-Interface in Carbonbetonbauteile. Denn Häuser aus Carbonbeton haben sehr schmale Wände, viel Platz für die zahlreichen Installationsleitungen, die sonst darin verbaut werden, bleibt nicht. Leitungen, Kabelkanäle und Schaltkästen sollten deshalb schon in der Bau- und Installationsphase reduziert werden.

„Durch AS-Interface kommunizieren zahlreiche Sensoren und Aktoren über ein und dasselbe Kabel miteinander. Selbst ihren benötigten Strom beziehen sie über dieses Kabel. Das spart Materialien und macht das System ausgesprochen robust und fehlersicher“, erklärt Projektleiter Heimbold, der seit rund 30 Jahren AS-Interface mitentwickelt. Die Technologie ist heute weltweit millionenfach im Einsatz und ermöglicht automatisierte Prozesse in Flughäfen, Fabriken und Gebäuden. Heimbold: „AS-Interface wird hauptsächlich in der Industrie verwendet. In unserem Forschungsprojekt wollen wir die Vorzüge der Technologie nun auch für Wohn- und Bürogebäude nutzbar machen.“ Exemplarisch sollen deshalb Fertigteile für ein Büro-Wandelement entstehen.

 
In den neuen Forschungsprojekten der HTWK Leipzig entstehen exemplarisch Fertigteile aus Carbonbeton, wie hier für ein Büro-Wandelement mit integrierter Elektroinstallation (Bild: Tobias Rudloff/HTWK Leipzig).
In den neuen Forschungsprojekten der HTWK Leipzig entstehen exemplarisch Fertigteile aus Carbonbeton, wie hier für ein Büro-Wandelement mit integrierter Elektroinstallation (Bild: Tobias Rudloff/HTWK Leipzig).

Hergestellt werden diese im neuen Carbonbetontechnikum der HTWK Leipzig. Betonbau-Professor Klaus Holschemacher erklärt: „Wir forschen seit Jahren zum neuen Baustoff Carbonbeton. In unserer neuen Versuchshalle zeigen wir die vollautomatisierte Herstellung von Carbonbetonbauteilen im Modellmaßstab.“

Für das Projekt „WallConnect“ stellt das Bundeswirtschaftsministerium aus dem Technologietransfer-Programm „Leichtbau“ bis Frühjahr 2024 ein Gesamtbudget von rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Ein Drittel davon entfällt auf die HTWK Leipzig.

Förderung und Untersuchung des Friedensprozesses in Kolumbien im Mittelpunkt

Zwischen den Universitäten in Leipzig und Bogotá, Kolumbien, wurde ein Kooperationsvertrag vereinbart. Darin verpflichten sich die beiden Bildungseinrichtungen zu einer engen Zusammenarbeit auf verschiedenen wissenschaftlichen Gebieten. Die Unterlagen haben Prof. Dr. Sergio Andres Pulgarin Molina, Vizerektor der Universidad del Rosario und die Rektorin der Universität Leipzig, Prof. Dr. Beate Schücking, pandemiebedingt jeweils an ihren Universitäten unterzeichnet.

 
Nach der Vertragsunterzeichnung in Leipzig: Die Rektorin der Universität Leipzig, Prof. Dr. Beate Schücking (links), und Prof. Dr. Solveig Richter von der Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie der Universität Leipzig Foto: Swen Reichhold
Nach der Vertragsunterzeichnung in Leipzig: Die Rektorin der Universität Leipzig, Prof. Dr. Beate Schücking (links), und Prof. Dr. Solveig Richter von der Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie der Universität Leipzig Foto: Swen Reichhold

„Wir haben bereits ausgezeichnete Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit einer der größten kolumbianischen Universitäten gemacht“, erklärte Rektorin Beate Schücking. „Gerade der Friedensprozess, der 2016 eingeleitet wurde, bietet für Forscher:innen sowie Studierende beider Länder vielfältige Möglichkeiten des Wissenstransfers.“ Kolumbien belegt laut Angaben des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) mit gut 3.500 eingeschriebenen lateinamerikanischen Studierenden an deutschen Universitäten Platz 2 hinter Brasilien.

Für die Kooperation haben die beiden Universitäten zwei Forschungsschwerpunkte an erste Stelle gesetzt. Über die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) wurde bereits ein aktuelles Forschungsprojekt finanziert. Unter dem Titel „Die Dynamik zwischen Gesundheit und Sicherheit während der Covid-19-Pandemie in Konfliktgebieten in Kolumbien“ gehen die Forscher:innen der Frage nach, welche Auswirkungen die Covid-19-Pandemie auf die Bevölkerung in den fragilen, konfliktreichen Gebieten im Süden Kolumbiens hat. Dabei untersuchen sie insbesondere den ländlichen Raum, der durch das Fehlen einer grundlegenden Gesundheitsinfrastruktur und eine weitverbreitete Unsicherheit durch die Präsenz bewaffneter Gruppen und mangelnde staatliche Unterstützung gekennzeichnet ist. Erste Feldstudien konnten bereits von Wissenschaftler:innen der beiden Universitäten in Zusammenarbeit mit der Pontificia Universidad Javeriana durchgeführt werden. „Es zeigen sich sehr interessante Dynamiken, denn viele Gemeinden haben nicht auf staatliche Maßnahmen vertraut, sondern haben sich selbst geschützt. Dank der Kooperation wurde Feldforschung unter solch schwierigen Umständen überhaupt möglich.“, erklärt Prof. Dr. Solveig Richter, Heisenberg Professorin für Internationale Beziehungen und Transnationale Politik an der Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie der Universität Leipzig. Sie hat maßgeblich an dem Zustandekommen der Kooperation zwischen Bogotá und Leipzig mitgewirkt und betreut mehrere Forschungsprojekte.

Das zweite Forschungsthema ist die Förderung des Friedensprozesses in dem lateinamerikanischen Land. Hier wird das Leipzig Research Centre Global Dynamics (ReCentGlobe) als zentrale Einrichtung der Universität Leipzig federführend mit dem Deutsch-Kolumbianischen Friedensinstitut – CAPAZ die wissenschaftliche Arbeit leiten. „Der Friedensprozess ist durch die Politik der aktuellen Regierung ins Stocken geraten“, betont Professorin Richter. „In einem optimistischen Szenario könne man nach den Wahlen in diesem Jahr von den gesellschaftlichen und politischen Akteuren eine Deeskalation und eine Neuaufnahme des friedlichen Dialogs erwarten. Durch die enge Zusammenarbeit und die finanzielle Förderung aus Deutschland werden wir mit unseren Partner:innen die Auswirkungen der Wahlen genau analysieren und Schlussfolgerungen für den weiteren Friedensprozess erarbeiten.“

Das Kooperationsabkommen bietet beiden Universitäten darüber hinaus große Potenziale, die Forschungskooperation auch auf andere Schwerpunkte auszuweiten. So ist etwa der Themenbereich der Biodiversität für beide Partner von hoher Relevanz, denn nach Brasilien verfügt Kolumbien über die zweitgrößte Biodiversität weltweit. Zehn Prozent aller bekannten Tier- und Pflanzenarten wurden in Kolumbien katalogisiert. Gerade in Kolumbien zeigt sich dabei, wie stark bio-ökologische und politisch-gesellschaftliche Dynamiken miteinander verwoben sind. „Im Kontext eines bewaffneten Konfliktes müssen diese Faktoren interdisziplinär gedacht und analysiert werden. Dadurch ergibt sich ein breites Forschungsfeld für die Wissenschaftler:innen der beiden Universitäten“, schätzt Solveig Richter ein.

Weitere Informationen:

Nuestra U Periódico Nova Et Vetera - Universidad del Rosario (urosario.edu.co)

Nach der Vertragsunterzeichnung in Bogotá: v.l.n.r.: Luisa Godoy, Vice President for International Affairs, Dr. Sergio Pulgarín Molina, Vice President and Provost at Universidad del Rosario, Prof. Dr. Solveig Richter, Universität Leipzig, Prof. Laura Camila Barrios, School of Humanities, Prof. Carolina Galindo, School of Human Sciences. Foto: Universidad Del Rosario
Nach der Vertragsunterzeichnung in Bogotá: v.l.n.r.: Luisa Godoy, Vice President for International Affairs, Dr. Sergio Pulgarín Molina, Vice President and Provost at Universidad del Rosario, Prof. Dr. Solveig Richter, Universität Leipzig, Prof. Laura Camila Barrios, School of Humanities, Prof. Carolina Galindo, School of Human Sciences. Foto: Universidad Del Rosario

 

Individuelle Krebstherapie

Die Universität Leipzig bringt ihre Expertise in der individualisierten Krebstherapie gleich bei drei neuen Forschungsvorhaben ein. Die Projekte des hiesigen Standorts sowie eines aus Dresden werden in den nächsten drei Jahren vom sächsischen Wissenschaftsministerium mit insgesamt 2,3 Millionen Euro gefördert.

Die individualisierte Krebstherapie steht im Fokus der Forschung. Foto: Colourbox
Die individualisierte Krebstherapie steht im Fokus der Forschung. Foto: Colourbox

Personalisierte Medizin bedeutet, jede Patientin und jeden Patient maßgeschneidert und bestmöglich zu behandeln. Das sächsische Wissenschaftsministerium fördert nun vier Forschungsvorhaben für eine individualisierte Krebstherapie mit etwa 2,3 Millionen Euro. Die Projekte starten 2022 und laufen drei Jahre.

In drei von vier Projekten bringt die Universität Leipzig dabei ihre Expertise ein: Das Institut für Informatik unterstützt ein Vorhaben zur Erforschung von Lungenkrebs (Prof. Dr. Erhard Rahm). Die Klinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum beteiligt sich an einem Vorhaben zur verbesserten Behandlung der krebsbedingten Katechexie, die verminderte Nahrungsaufnahme und -verwertung (Prof. Dr. Osama Sabri). Die Klinik für Hals-Nasen-Ohren Heilkunde am UKL (Prof. Dr. Andreas Dietz) forscht an der personalisierten Behandlung von Speiseröhrenkrebs.

Die Wissenschaftler:innen arbeiten dabei mit Forschenden aus Dänemark, Frankreich, Griechenland, Italien, Norwegen und Spanien zusammen.

Zur Pressemitteilung des SMWK

Das Team 'NanoTubeTEC' um Sabrina Friebe, Astrid Kupferer, Philine Jauch und Suzanne Arnold konnte sich beim Ideenwettbewerb der Leipziger Gründernacht, am 15.11.2021 erfolgreich gegen 34 Teams und Einzelpersonen durchsetzen und gewann den mit 3.000,00 Euro dorierten Gründerpreis in der Kategorie 'Idee'. Beim Gründerduell überzeugte NanoTubeTEC, ein Gründungsvorhaben des Leibniz-Instituts für Oberflächenmodifizierung (IOM) an der Universität Leipzig, das Publikum mit der Entwicklung von Substraten, die eine organotypische Langzeitkultur von unterschiedlichen Geweben sicherstellen, um die Medikamentenforschung zu verbessern und patientenspezifische Therapieoptionen zu ermitteln.

Die Leipziger Gründernacht 2021 wurde veranstaltet von den Partnern Stadt Leipzig, SMILE – die gründungsinitiative, den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen, der Stadt- und Kreissparkasse Leipzig und der Startbahn 13 – Die Gründungsberatung an der HTWK Leipzig.

 

Die Gewinnerinnen des Publikumspreises Sabrina Friebe (li.) und Astrid Kupferer (re.). (Foto: Albrecht Voss Werbefotografie)
Die Gewinnerinnen des Publikumspreises Sabrina Friebe (li.) und Astrid Kupferer (re.). (Foto: Albrecht Voss Werbefotografie)

 

Preis für Versorgungsforschung in Psychiatrie und Psychotherapie

Dr. Susanne Röhr wird von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (DGPPN) mit dem diesjährigen Preis für Versorgungsforschung in Psychiatrie und Psychotherapie in Höhe von 10.000 Euro geehrt.

 
Dr. Susanne Röhr vom ISAP-Institut der Medizinischen Fakultät nach der Preisverleihung im CityCube Berlin. Foto: DGPPN
Dr. Susanne Röhr vom ISAP-Institut der Medizinischen Fakultät nach der Preisverleihung im CityCube Berlin. Foto: DGPPN

„Das ist eine tolle Anerkennung für meine wissenschaftliche Arbeit. Es freut mich vor allem, dass die DGPPN damit die Bedeutsamkeit von Versorgungsforschung zu kognitivem Abbau und Demenz bei besonders sozial benachteiligten und stigmatisierten Personengruppen heraushebt. Das motiviert unheimlich, weiterzuforschen“, freut sich die Wissenschaftlerin vom Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP) der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig.

Dr. Röhrs Forschung nimmt insbesondere vulnerable und marginalisierte Bevölkerungsgruppen in den Blick, wie zum Beispiel Geflüchtete und sozioökonomisch Benachteiligte, die häufig aufgrund struktureller Ungleichheiten, ungesünderen Lebensumwelten und Lebensstilen ausgesetzt sind, welche wiederum psychische und psychiatrische Erkrankungen begünstigen. Die Preisverleihung fand im Rahmen des DGPPN-Kongresses am 24.11.2021 in Berlin statt.

Leipziger Gründernacht 2021

Am Montag (15.11.2021) fand die sechste Ausgabe der Leipziger Gründernacht der Stadt Leipzig und von SMILE – die gründungsinitiative im Leipziger Neuen Rathaus statt. Neben der Preisverleihung an erfolgreiche Start-ups wurde die regionale Gründerszene gefeiert. Dabei waren auch zwei universitäre Ausgründungen erfolgreich.

 

 
Das Publikum vor Ort im Neuen Rathaus Leipzig konnte gemeinsam mit den Online-Teilnehmer:innen über die Preise der Leipziger Gründernacht abstimmen. Foto: Albrecht Voss Werbefotografie
Das Publikum vor Ort im Neuen Rathaus Leipzig konnte gemeinsam mit den Online-Teilnehmer:innen über die Preise der Leipziger Gründernacht abstimmen. Foto: Albrecht Voss Werbefotografie

 

Um die mit 3.000 Euro dotierte beste Geschäftsidee ging es beim Publikumspreis der Leipziger Gründernacht. Insgesamt 34 Teams und Einzelpersonen haben am Ideenwettbewerb des Hochschulgründernetzwerkes SMILE – die gründungsinitiative der Universität Leipzig im Jahr 2021 teilgenommen. Eine Jury wählte die sechs besten Ideen aus. In einer jeweils dreiminütigen Präsentation stellten die Finalisten des SMILE-Wettbewerbs ihre Geschäftsidee vor. In diesem Jahr wurde aufgrund der besonderen Hygienebestimmungen durch das 80-köpfige Publikum vor Ort und mit 300 Teilnehmer:innen im Livestream über die Sieger abgestimmt.

Bei einem Gründerduell setzte sich die Firma NanoTubeTEC, ein Gründungsvorhaben des Leibniz-Instituts für Oberflächenmodifizierung (IOM) an der Universität Leipzig, beim Publikum durch. NanoTubeTEC entwickelt Substrate, die eine organotypische Langzeitkultur von unterschiedlichen Geweben sicherstellen, um die Medikamentenforschung zu verbessern und patientenspezifische Therapieoptionen zu ermitteln.

Mit der Auszeichnung „Ten Years After“ werden durch die Stadt Leipzig Unternehmen geehrt, die sich bereits wirtschaftlichen Herausforderungen gestellt und fest am Markt etabliert haben. Hier konnte sich das Gründungsteam der futalis GmbH durchsetzen. Das Unternehmen hat aus einem veterinärmedizinischen Forschungsprojekt an der Universität Leipzig ein individuelles Hundefutter entwickelt und beschäftigt derzeit 62 Mitarbeiter:innen.

Professor Dr. Utz Dornberger, Leiter der Gründungsinitiative SMILE, freute sich über die Resonanz für den Ideenwettbewerb: „In der Leipziger Gründerszene finden sich sehr viele Ideen, die das Gründungsgeschehen in Leipzig und der Region bereichern. Der Ideenwettbewerb gibt den Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Idee einem breiteren Publikum zu präsentieren und ein wertvolles Feedback zu erhalten. Wir freuen uns, dass trotz anhaltender Pandemielage wieder mehr Ideen für den Wettbewerb eingereicht wurden als im Vorjahr.“

SMILE – die gründungsinitiative ist ein Kooperationsprojekt der Universität Leipzig und der HHL Leipzig Graduate School of Management und unterstützt seit 2006 hochschulübergreifend und unabhängig Unternehmensgründungen aus dem akademischen und wissenschaftlichen Umfeld. SMILE wird finanziert aus Mitteln der Europäischen Union, des Freistaates Sachsen und der beteiligten Institutionen.

Die Leipziger Gründernacht ist eine Netzwerk- und Prämierungsveranstaltung der regionalen Gründerszene und versteht sich als wichtiges Forum für innovative Geschäftsideen, erfolgreiche Start-ups und den Erfahrungsaustausch der Entrepreneure der Stadt Leipzig sowie der Landkreise Leipzig und Nordsachsen. Ziel ist es, ein positives Klima für Start-ups in unserer Region zu fördern und Mut zur Selbstständigkeit zu machen. Die Leipziger Gründernacht 2021 wurde veranstaltet von den Partnern Stadt Leipzig, SMILE – die gründungsinitiative, den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen, der Stadt- und Kreissparkasse Leipzig und der Startbahn 13 – Die Gründungsberatung an der HTWK Leipzig.

 

Sabrina Friebe (li.) und Astrid Kupferer (re.), von NanoTubeTEC, freuen sich über den Publikumspreis. Foto: Albrecht Voss Werbefotografie
Sabrina Friebe (li.) und Astrid Kupferer (re.), von NanoTubeTEC, freuen sich über den Publikumspreis. Foto: Albrecht Voss Werbefotografie

 

Leipzig – Stadt der Wissenschaften

Die Stadt Leipzig, die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig und die Universität Leipzig haben den Leipziger Wissenschaftspreis 2022 ausgeschrieben. Die Besonderheit der aller drei Jahre verliehenen Auszeichnung besteht darin, dass wissenschaftliche Arbeiten oder Wissenschaftler:innen vorgeschlagen werden und Eigenbewerbungen ausgeschlossen sind.

Das Neue Rathaus. Foto: Swen Reichhold
Das Neue Rathaus. Foto: Swen Reichhold

 

Preiswürdig sind Wissenschaftler:innen, die aus der Region Leipzig kommen oder in der Region tätig sind bzw. waren. Auch wissenschaftliche Arbeiten mit Bezug zur Region Leipzig können ausgezeichnet werden. Besonderes Gewicht legt die aus neun Wissenschaftler:innen bestehende Jury dabei auf interdisziplinäre Aspekte. Die Bewerbungsfrist läuft bis 31. Dezember 2021. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis soll im April 2022 anlässlich der Öffentlichen Frühjahrssitzung der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig verliehen werden.

Ziel des Preises ist zu dokumentieren, dass Leipzig eine Stadt der Wissenschaften und der Kultur mit einer reichen Forschungs- und Bildungslandschaft ist, die national und international eine gewichtige Stimme hat.

 

 

Öffentliche Ringvorlesung im Studium generale der HTWK Leipzig im Wintersemester 2021/22

Das SARS-CoV-2-Virus hat unser Leben und unser Zusammenleben in kürzester Zeit dramatisch verändert. Distanz und Masken prägten plötzlich den Alltag, die Einschränkung von Grundrechten wurde beklagt. Und zu viele kamen nicht aus den Intensivstationen zurück.
Dass wir um Toilettenpapier stritten, klingt schon jetzt nur noch nach Anekdote. Die Wirtschaft stand still, um das Virus auszubremsen, oder weil schlicht die LKW nicht mehr fuhren. Heute fehlen Chips oder andere Vorprodukte. Die globalen Lieferketten laufen nicht mehr so geschmeidig wie einst.

Welche Wirkung wird all das langfristig auf unser Wirtschaften haben? Wie wird sich unser soziales Leben verändert haben, wenn die Pandemie einst vorüber sein wird? Geben wir einander dann wieder die Hände? Wieviel bleibt vom digitalen Lernen und von der mobilen Arbeit? Kurzum: Wie kann sie aussehen, die viel beschworene „neue Normalität“?

 

„Post COVID – Nach- und Nebenwirkungen einer Pandemie“ lautet der Titel der öffentlichen Ringvorlesung im Studium generale der HTWK Leipzig im Wintersemester 2021/22. (Bild: HTWK Leipzig)
„Post COVID – Nach- und Nebenwirkungen einer Pandemie“ lautet der Titel der öffentlichen Ringvorlesung im Studium generale der HTWK Leipzig im Wintersemester 2021/22. (Bild: HTWK Leipzig)
 

 

Was bleibt anders? Das ist die Leitfrage der öffentlichen Ringvorlesung im Studium generale der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK Leipzig) im aktuellen Wintersemester.

„Über der Diskussion um Impfquoten und Inzidenzen darf man den Blick für die tiefgreifenden Änderungen nicht verlieren, die mit der Pandemie einhergehen. Da ist auf der einen Seite die Innovationsbeschleunigung im Bereich der Digitalisierung. Und daneben die Spaltung und Verunsicherung der Menschen durch Filterblasen und Fehlinformationen. Darüber wollen wir reden“, sagt Dr. Martin Schubert vom Hochschulkolleg, der die Veranstaltungsreihe seit Jahren organisiert.

13 Veranstaltungen laden ein

Den Auftakt macht  am 20. Oktober Dr. Inga Laß vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden. Sie spricht über die Pandemie und ihre Folgen aus Sicht von Familien, die sich vor besonders große Herausforderungen gestellt sahen, war doch der familiäre Alltag stark von den Schließungen von Kitas und Schulen betroffen.

Das Thema „psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen während der Pandemie“ wird am 2. Februar 2022 im letzten Vortrag der Reihe noch einmal aufgegriffen, wenn Prof. Ulrike Ravens-Sieberer vom Uniklinikum Hamburg-Eppendorf aus aktuellen Forschungsergebnissen berichtet.

Am 27. Oktober steht Leipzig im Mittelpunkt: „Die Leipziger Clubszene vor, in und nach der Pandemie“. Sie wird live vom Gleisdreieck übertragen – der Location im Leipziger Süden, die gerade – auch mit Expertise der HTWK Leipzig – umgebaut wird, um perspektivisch Teile der Leipziger Clubkultur zu beherbergen.

Weitere Vorträge widmen sich dem digitalisierten Lehren und Lernen, der Digitalisierung von Museen, Veränderungen der globalen Lieferketten und der Wirtschaft generell unter dem Einfluss von Corona, sowie der neuen Arbeitswelt und dem mobilen Arbeiten.

Ort und Zeit: Die Vorlesungen finden vo m 20.10.2021 bis zum 02.02.2022 mittwochs von 17.15 Uhr bis 18.45 Uhr im Hörsaal N001 (Nieper-Bau), Karl-Liebknecht-Straße 134, 04277 Leipzig statt.
Der Besuch ist kostenfrei, Anmeldung ist nicht nötig.
Sie werden live ins Internet übertragen. Die Aufzeichnungen finden Sie auf dem Mediaserver der HTWK Leipzig, meist ab dem folgenden Tag.

Alle Themen und Termine der Ringvorlesung finden Sie hier

Weitere öffentliche Vortragsreihen der HTWK Leipzig unter „HTWK für alle“

Ehrung für fortschrittliche Umweltlösungen

Am 14. Oktober 2021 erhielten Jörg Kärger von der Universität Leipzig und Jürgen Caro von der Leibniz Universität Hannover den renommierten Eni-Award 2020 in der Kategorie „Advanced Environmental Solutions“. Der Preis würdigt herausragende Arbeiten im Bereich Energie und Umwelt. Mit 200.000 Euro Preisgeld ist der Eni-Award einer der höchstdotierten industriellen Wissenschaftspreise weltweit. Beide Wissenschaftler sind Mitglieder der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig; erstmals geht der Preis auch nach Mitteldeutschland. Die Preisverleihung findet hybrid im Quirinal Palast in Rom im Beisein des Präsidenten der Republik Italien statt.

 

Prof. Dr. Jörg Kärger von der Universität Leipzig bekommt den Eni Award. Foto: Privat
Prof. Dr. Jörg Kärger von der Universität Leipzig bekommt den Eni Award. Foto: Privat

Wie lassen sich Schadstoffe aus Gasgemischen oder aus Wasser herauslösen? Die beiden Mitglieder der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Jörg Kärger, Professor i. R. für Physik an der Universität Leipzig, und Jürgen Caro, Professor i. R. für physikalische Chemie an der Leibniz Universität Hannover, gehen diesen Fragen mit ihrer Forschung „Mass transfer in nanoporous materials: Paradigm shift and technological exploitation“ nach. Jörg Kärger entwickelte neue Messmethoden zur in situ-Detektion der Diffusion in Molekularsiebmaterialien. Jürgen Caro synthetisierte mit diesem Wissen transportoptimierte Membranen, Adsorbentien und Katalysatoren. 

Nanoporöse Materialien, insbesondere Molekularsiebe wie Zeolithe, Metallorganische Gerüststrukturen (MOFs) oder Kovalente Gerüststrukturen (COFs) können als Membran oder Adsorbens Gasgemische sehr energieeffizient trennen oder Schadstoffe aus Wasser abtrennen. Voraussetzung für die Entwicklung solcher Trennmaterialien ist die Kenntnis des molekularen Diffusionsverhaltens im Porensystem dieser Materialien. Jörg Kärger entwickelte innovative Messmethoden auf Basis der kernmagnetischen Gradientenimpulstechnik und der Infrarot- und optischen Interferenzmikroskopie zur direkten in situ-Messung der Diffusion im Innern des Porensystems der Molekularsiebmaterialien. Aufbauend auf diesem Wissen, konnte Jürgen Caro neue transportoptimierte, molekular siebende Zeolith-, MOF- und COF-Membranen für die Gastrennung und Schadstoffabtrennung aus Wasser entwickeln. 

Mit dem im Jahr 2007 geschaffenen Eni-Award fördert das italienische Mineralöl- und Energieunternehmen in drei Hauptkategorien weltweit herausragende Forschungsergebnisse mit dem Ziel, den Energie- und Rohstoffverbrauch sowie die Umweltbelastung zu reduzieren. Neben Kärger und Caro in der Kategorie „Advanced Environmental Solutions“ erhalten den Eni-Award 2020 in der Kategorie „Energy Transition“ D. T. Allen von der University of Texas und in der Kategorie „Energy Frontiers“ C. N. R. Rao vom Centre for Materials Science Bangalore.

 

Eni-Preisträger Prof. Dr. Jörg Kärger (links) und Prof. Dr. Jürgen Caro Jörg Kärger und Jürgen Caro (v.l.) vor der Heisenberg-Plakette im Foyer der Fakultät für Physik und Geowissenschaften der Universität Leipzig. Foto: D.Freude/SAW
Eni-Preisträger Prof. Dr. Jörg Kärger (links) und Prof. Dr. Jürgen Caro Jörg Kärger und Jürgen Caro (v.l.) vor der Heisenberg-Plakette im Foyer der Fakultät für Physik und Geowissenschaften der Universität Leipzig. Foto: D.Freude/SAW

 

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