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Großforschungszentrum: LSN-Mitglieder an zwei Projekten beteiligt

Transformationsprozess in Kohleregionen

Zwei Antragsskizzen mit Beteiligung von Forscherinnen und Forschern aus den Mitgliedseinrichtungen des Leipzig Science Network wurden für den Wettbewerb um das Großforschungszentrum im mitteldeutschen Revier „Wissen schafft Perspektiven für die Region!“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des Freistaats Sachsen von der Perspektivkommission ausgewählt. In den kommenden sechs Monaten müssen ihre Antragsskizzen in ein tragfähiges Konzept übertragen werden. Vorstandsvorsitzende des Leipzig Science Network und Rektorin Prof. Beate Schücking betonte den Wert dieser Projekte für die Menschen und die Region sowie für die Universität Leipzig.

Am Donnerstag hat die hochrangig besetzte Perspektivkommission zum Ideenwettbewerb „Wissen schafft Perspektiven für die Region!“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), des Freistaats Sachsen und des Landes Sachsen-Anhalt aus den gut 100 eingereichten Anträgen die sechs überzeugendsten ausgewählt und dem BMBF für die erste Förderphase empfohlen. In den kommenden sechs Monaten müssen die Konzepte zur Umsetzungsreife ausgearbeitet werden. Danach findet erneut eine Überprüfung der Konzepte statt, bevor der eigentliche Aufbau von zwei Zentren in den ehemaligen Kohleregionen beginnt. In der sächsischen Lausitz und im mitteldeutschen Revier ist auf Grundlage des „Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen“ (StStG) die Gründung zweier institutionell geförderter Großforschungszentren vorgesehen.

Das „CMI – Center for Medicine Innovation“ und das „Centre for Climate Action and Innovation – Research and Engineering” (CLAIRE), an denen renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Leipzig beteiligt sind, werden jetzt ihre Antragsskizzen in tragfähige Konzepte für den Standort im mitteldeutschen Revier übertragen.

Prof. Beate Schücking: „Für die Universität Leipzig ergeben sich aus dieser Entscheidung faszinierende Anknüpfungspunkte des akademischen Austauschs innerhalb der Universität Leipzig und mit anderen Hochschuleinrichtungen und Instituten. Die exzellenten Ideen für das Großforschungszentrum im mitteldeutschen Revier werden eine nachhaltige Entwicklung der ehemaligen Braunkohleregionen ermöglichen. Ich danke den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für diesen Beitrag am Wissenschaftsstandort Leipzig und wünsche allen für die nächste Phase viel Erfolg. Die Projekte, die es nicht in die finale Runde geschafft haben, bleiben außerordentlich wichtig. Wir werden sie weiterhin im Blick behalten und für die künftigen Anträge der Universität Leipzig für Exzellenzcluster heranziehen.“

Mitwirkende der Universität Leipzig äußerten sich ebenfalls in einer ersten Stellungnahme zu der Entscheidung über die finale Wettbewerbsrunde um das Großforschungszentrum im mitteldeutschen Revier.

Center for Medicine Innovation (CMI)

Prof. Jens Meiler zeigt sich als einer der am CMI-Projekt beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hoch erfreut: „Für uns ist es ein erster Etappenerfolg auf dem Weg, um mit unserer Forschung eine für alle Menschen zugängliche, personalisierte, bezahlbare und gerechte Medizin zu ermöglichen. Es ist eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.“

Ziel des CMI ist es, mit flexiblen Strukturen innovative digitale Wertschöpfungsketten und Technologien für effektive personalisierte Therapien „Mit den Menschen, für die Menschen“ zu entwickeln und so die Transformation des mitteldeutschen Braunkohlereviers in eine Hochtechnologie-Region für Gesundheitsforschung voranzutreiben. Die Kerntechnologien des CMI (Künstliche Intelligenz und Big Data, Software-basierte Wirkstoffmodellierung, Zell- und Gentherapien sowie intelligente vernetzte medizintechnische Systeme) leiten einen grundlegenden Wandel in der Gesundheitsversorgung ein. Mit dem CMI wird eine effiziente Struktur für reibungslose Translation und Transfer von der Grundlagenforschung in die Anwendung kreiert.

Centre for Climate Action an Innovation – Research & Engineering (Claire)

Prof. Johannes Quaas sieht in der Entscheidung der Perspektivkommission die Arbeit des Projektteams bestätigt: „Das Thema ‚Climate Action‘ – Handlungswissen und Anwendung für den Klimawandel – ist von überragender und stetig wachsender Bedeutung für uns und unsere Wirtschaft in der Region, aber auch weit darüber hinaus. Es wird in Zukunft wenige Wirtschaftsbereiche geben, die nicht stark vom Klimawandel beeinflusst sind. Gerade hat uns der extreme Niederschlag gezeigt, wie wichtig belastbare Vorhersagen, Vorsorge und Anpassung sind. Wir an der Uni Leipzig freuen uns darauf, Georg Teutsch dabei zu unterstützen, dieses Zukunftsthema in CLAIRE in unserer Region umzusetzen. Die Universität Leipzig wird maßgeblich die neuen Köpfe für Klima-Innovation ausbilden.“

CLAIRE entwickelt unter Federführung von Prof. Georg Teutsch, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Umweltforschungszentrums Leipzig (UFZ), fundierte Systemlösungen für Klimaschutz und Klimaanpassung, die regionale Transformationsprozesse hin zu einer kohlenstoffneutralen und klimaresilienten Gesellschaft unterstützen. 

 

Prof. Dr. Georg Teutsch, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ). Copyright: André Künzelmann, UFZ
Prof. Dr. Georg Teutsch, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ). ©: André Künzelmann, UFZ

Prof. Georg Teutsch: „Wir freuen uns sehr, unsere Ideen für ein Zentrum für Klimamaßnahmen und Innovationen gemeinsam mit unseren Partnern in der jetzt folgenden Konzeptionsphase weiter präzisieren zu dürfen. Die jüngsten dramatischen Hochwasserereignisse in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen haben mal wieder gezeigt, wie dringend notwendig es ist, verbesserte Prognosesysteme zu entwickeln und operationell einzusetzen. CLAIRE wird die Entwicklung, die Erprobung und praktische Umsetzung von Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen in der Land- und Forstwirtschaft, beim Wasser- und Energiemanagement sowie in den Bereichen Mobilität, Gesundheit und in urbanen Räumen vorantreiben. Ziel des geplanten Forschungszentrums ist, mittels neuartiger digitaler Zwillinge von Ökosystemen einen kontinuierlichen, digitalen Daten- und Entscheidungsraum mit hoher Aktualität und räumlich-zeitlicher Auflösung aufzubauen. Wir müssen unsere Städte und Kommunen mit ihren Infrastrukturen so umbauen, dass sie weniger verwundbar und zukunftssicher sind. Dazu brauchen wir verlässliche Daten und Prozesswissen auf regionaler und lokaler Ebene, um darauf aufbauend innovative natur- und technologiebasierte Lösungsoptionen zu entwickeln. Mit Reallaboren, die von Wissenschaft, Unternehmen, Fachbehörden und Zivilgesellschaft im Mitteldeutschen Revier und der Lausitz gemeinsam betrieben werden, wollen wir regionale Transformationsprozesse hin zu einer kohlenstoffneutralen und klimaresilienten Gesellschaft unterstützen und damit eine nachhaltige Wertschöpfung in den Bergbaufolgeregionen ermöglichen." 

In diesem Projekt bündeln folgende unserer Mitglieder (Universität Leipzig, iDiv Halle-Jena-Leipzig, Fraunhofer IMW Leipzig, DBFZ Leipzig, TROPOS Leipzig) und weitere wissenschaftlichen Einrichtungen (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, TU Dresden, HHL Leipzig, IPK Gatersleben, IPB Halle, PIK Potsdam, ZALF Müncheberg, MPI-BGC Jena) ihre Ideen und Potentiale, um attraktive Innovationscluster mit nachhaltiger Wertschöpfung in den Bergbaufolgeregionen zu schaffen.

Wissen schafft Perspektive für die Region!
Mit „Wissen schafft Perspektiven für die Region!“ fördern das BMBF und der Freistaat Sachsen die Entstehung zwei neuer Großforschungszentren in der sächsischen Lausitz und im mitteldeutschen Revier. Durch die Neugründung der geplanten Großforschungszentren soll der Wissenschafts- und Innovationsstandort Deutschland gestärkt und zur Entwicklung der sächsischen Lausitz und des mitteldeutschen Reviers hin zu attraktiven Zukunftsregionen beitragen. Dafür stellen BMBF, der Freistaat Sachsen und das Land Sachsen-Anhalt künftig bis zu 170 Millionen Euro pro Jahr und Zentrum bereit. Künftig sollen im Umfeld der Großforschungszentren bis zu 3.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Nach der nun getroffenen Entscheidung der Perspektivkommission über die jeweils drei Finalisten und einer halbjährigen Förderphase entscheiden Bund und Freistaat über zwei tragfähige Konzepte pro Region. Für die finale Antragsphase stehen den Forschungsteams jeweils 500.000 Euro zur Verfügung. 

 

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